Rollenspiel-Pullover

"Rollenspiel"-Pullover
„Rollenspiel“-Pullover

Wenn ich schönes Garn auf Wühltischen entdecke oder anderswo günstige Restposten finde, kann ich oft nicht widerstehen. Für einen Pulli würde das meist nicht ausreichen. Kombinieren heißt die Lösung! Die Qualitäten sollten ähnlich sein. Die Garnstärke spielt bei diesem Pulli dagegen keine Rolle. Denn hier habe ich die einzelnen Flächen zusammengepuzzelt. Dazu erst einmal auf Papier eine Skizze zur Verteilung machen! Dabei darf die Strickrichtung auch wechseln: Das lilafarbe Seitenteil vorne z.B. habe ich von der Seite nach innen gestrickt.

Unerlässlich ist eine Maschenprobe für jedes der verwendeten Garne. Danach werden die benötigten Maschen angeschlagen – bzw. beim Weiterstricken mit einem anderen Garn in gleichmäßigen Abständen reduziert oder aber erhöht durch Ab- bzw. Zunahmen.

An beinahe allen Säumen und Übergängen habe ich Rollränder eingearbeitet. Die entstehen beim Glattrechtsstricken ganz automatisch. Am Übergang kann man die Maschen für den Rollrand noch mal zusätzlich aus einer Reihe aufstricken – oder aber man beginnt die neue Farbfläche mit neu angeschlagenen Maschen, strickt 10 bis 20 Reihen (je nachdem, wie weit es sich rollen soll), legt dann die Nadel vom bisherigen Strickstück hinter die mit dem Rollrand und strickt nun jeweils eine Masche (bei Zu- oder Abnahmen auch mal mehr) von der vorderen und hinteren Nadel zusammen. Möglich ist aber auch das spätere Zusammennähen der Teile an den entsprechenden Stellen.

Rollenspiel-Pulli von hinten
Rollenspiel-Pulli von hinten – hier wurde nur quer gestrickt

Utes Granny-Mäppchen

Buntes Mäppchen aus Granny Squares
Gehäkeltes Mäppchen aus Granny Squares

Viele kleine Granny Squares wurden hier zu einem Rechteck zusammengesetzt, aus dem dann ein Mäppchen entstand. Grundlage ist das klassische Granny, begonnen mit zwölf festen Maschen im Magic Ring gefolgt von hier nur zwei Runden mit Stäbchen (3 Stb, 3 LM in der ersten Runde, in der folgenden Runde viermal 3 Stb, 1 LM, 3 Stb, 3 LM). Natürlich könnt ihr auch andere Granny-Muster verwenden! Hier wurde „Catania“ von Schachenmayer (unbezahlte Werbung) mit einer 2,5er-Häkelnadel verarbeitet. Ihr könnt auch prima Garnreste verwerkeln. Wichtig ist nur, dass alle vergleichbar in der Stärke sind!

Ist euer Garn genauso dünn wie die Catania, braucht ihr insgesamt 63 Grannys für die Rollenhülle. Diese Grannys dann in neun Reihen zu je sieben Grannys anordnen – so, wie es euch farblich gefällt. Dann erstmal die Quadrate der 7er-Reihen mit Kettmaschen rechts auf rechts aneinanderhäkeln, anschließend diese 7er-Reihen nacheinander rechts auf rechts aneinanderhäkeln. Zum Schluss das komplette 9×7-Granny-Rechteck mit zwei bis drei Runden fester Maschen umhäkeln. Wer will, kann die Rückseite – sie liegt später innen im Mäppchen) für mehr Stabilität und zum Schutz vor Schmutz mit Vlies bebügeln.

Jetzt werden die Seiten gearbeitet: Hier wurden dafür jeweils drei Grannys (mit drei Stäbchenrunden) aneinandergehäkelt und oben mittig zwei solche Grannys angesetzt. Ingesamt braucht ihr also zehn solcher Grannys für beide Seiten.
Alternativ könnt ihr – für eine quadratische Form des Mäppchens – ein einziges Granny häkeln, so groß, dass die längere Seite der Granny-Hülle darumpasst. Die kann man bei Bedarf noch um eine oder zwei Reihen fester Maschen auf den 7er-Granny-Seiten verbreitern.

Die Seiten werden jeweils von der rechten Seite mit der längeren Seite der Granny-Hülle zusammengehäkelt (im Foto die orangefarbene Kante): mit festen Maschen und zwei weiteren Runden fester Maschen.

Zum Schluss wird der Reißverschluss eingenäht. Wählt am besten einen Reißverschluss aus Plastik. Falls es keinen in passender Größe gibt, könnt ihr euch einen langen zurechtschneiden. Der Reißverschluss wird von Hand mit Nähgarn eingenäht.

Idee, Arbeit und Foto stammen von Ute. Vielen Dank dafür!

Pulli aus Sockenwoll-Resten

Stricken Reste Sockenwolle
Pulli aus Sockenwoll-Resten

Wer oft Socken strickt, hat viele Reste. Da ich überwiegend 50-g-Knäule verstricke, habe ich jeweils zwei identische Restpartien übrig. Das hat mich zu diesem Pulli inspiriert.

Material: Sockenwollreste, der Verbrauch richtet sich nach der Größe.
Für Größe 44 habe ich ca. 440 g vierfädiges Garn verbraucht. Außerdem braucht ihr zwei passende Rundstricknadeln (ich verwende 3) und einen Maschenmarkierer (alternativ einen Garnrest).

So geht’s: Erst mal habe ich die Reste in der von mir gewünschten Reihenfolge sortiert – getrennt nach beiden Hälften – und dann am Ärmel begonnen mit einem Anschlag von 120 Maschen. Der ganze Pullover ist im Perlmuster über zwei Reihen gestrickt, also 1 re, 1 li im Wechsel, Rückreihe wie sie erscheint, dann 1 li, 1 re im Wechsel, Rückreihe wie sie erscheint usw.

Ich wollte den Schnitt bewusst kastig haben, d.h. die Ärmel wurden ohne Zunahme bis zur Schulter gestrickt – bei mir 40 cm lang. Am besten mit einem gut passenden Pullover vergleichen! Dann beidseitig Maschen für den Körper zunehmen – bei mir sind das 116 Maschen. Um die nicht mit extra Garn anschlagen zu müssen, habe ich dafür einfach Luftmaschen gemacht und diese dann von beiden Seiten (das ist in den ersten Seiten etwas knifflig, klappt aber prima!) mit der Rundstricknadel aufgenommen.

Jetzt ist es wichtig zu wissen, wie breit das Körperteil werden soll. Bei mir mit Größe 44 sind das 56 cm. 24 cm rechne ich für den Halsausschnitt. Verbleiben dann bei mir 32 cm, also 16 cm auf jeder Seite. Die werden jetzt über Vorder- und Rückteil gestrickt. In die Mitte (also an die Schulter) einen Maschenmarkierer setzen. Nach 16 cm für den Halsausschnitt vor dem Maschenmarkierer 16, nach dem Markierer 8 Maschen abketten. Vorder- und Rückteil werden nun getrennt auf zwei Rundstricknadeln weitergestrickt – erst mal jeweils bis zur Körpermitte.

Sockenwoll-Reste, Pullover, Pulli, quer gestrickt
Von hinten: Pulli aus Sockenwollresten. Hier ist der Schnitt gut zu erkennen

Dort, also 12 cm ab Ausschnitt, beginnt die zweite Hälfte. Ab hier die zweiten Garnreste spiegelbildlich ansetzen! Für Vorder- und Rückenteil jeweils weitere 12 cm stricken, dann zwischen den Teilen 24 Maschen zunehmen – und wieder über Vorder- und Rückteil stricken – bis zum Ärmel, also bei mir wieder 16 cm. Dort beidseitig die Maschenanzahl abketten, die ihr bei der ersten Hälfte angeschlagen habt (bei mir 116 Maschen). Alternativ kann man auch gleichzeitig die Maschen von Vorder- und Rückteil abketten, also die beiden Enden der Rundstricknadel aneinanderlegen, jeweils eine Masche von beiden Nadeln zusammenstricken und abketten. Das ist ein bisschen knifflig, gibt aber eine schöne Naht. Nun den zweiten Ärmel arbeiten (bei mir 40 cm lang) und zum Schluss abketten. Falls ihr die Seitennähte noch nicht geschlossen habt, macht ihr das jetzt. Zum Schluss habe ich alle Kanten mit Krebsmaschen umhäkelt.

Drachentuch „Dragon Heart“ aus Restgarn

Garnreste, Drachenschal, Garnstudio
Drachentuch „Dragon Heart“

Habt ihr auch so viele Garnreste? Damit kann man oft noch tolle Sachen arbeiten, z.B. dieses Tuch. Die Hälfte der Garnreste sollte dabei das gleiche Garn sein – bei mir etwa 110 g meliertes Garn mit Glitzer – die andere Hälfte kann aus farblich zueinander passenden Resten bestehen.  Bei mir sind das verschiedene grüne und blaue Garne. Die Garnstärke sollte dabei etwa gleich sein. Die Menge entscheidet, wie groß euer Tuch wird. Nach jeweils zwei Reihen (Hin und Rückreihe) wird (wie in der Anleitung beschrieben) das Garn gewechselt, die Fäden laufen seitlich mit. Ist ein Garnrest zu Ende, wird einfach der nächste angefügt.

Die Anleitung „Dragon Heart“ findet ihr unter www.garnstudio.com

https://www.garnstudio.com/pattern.php?id=7832&cid=9