Brioshka-Zipfeltunika

Gehäkelte Zipfeltunika Brioshka
Brioshka-Zipfeltunika

Diese Tunika wird ganz ähnlich gehäkelt wie die „Virunika“. Die Anleitung von Christiane Brakhage gibt’s in der Facebook-Gruppe „Coole Handarbeiten für starke Persönlichkeiten“. Verbraucht habe ich 1500 m dreifädiges Farbverlaufsgarn (unbezahlte Werbung: „Novemberbobbel 6“ von Bobbelsbykati).

Virunika

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Virunika – gehäkelte Tunika mit Virusmuster

Die „Virunika“ wird als RVO (Raglan von oben) gehäkelt mit dem für Dreieckstücher beliebten Virusmuster. Die Häkelschrift für das Muster findet ihr über Google, alternativ gibt’s auch Anleitungen auf Youtube. Die Anleitung für die Tunika hat Renate Schattschneider ausgetüftelt. Sie ist gratis erhältlich auf Ravelry.com. Hier findet ihr die Angaben für den Luftmaschenanschlag am Ausschnitt oben für verschiedene Garne und Größen sowie zur Aufteilung in Ärmel, Vorder- und Rückenteil. Ich habe ab der Taille zusätzlich Zipfel eingefügt. Dazu seitlich unter den Armen einfach wieder im 90-Grad-Winkel zunehmen wie in der Mitte des Virustuchs.

Verbraucht habe ich (für Größe 44) 1000 m dreifädiges Farbverlaufsgarn (unbezahlte Werbung: „134“ von Bobbelpraxis). Ohne Zipfel hätten 700 bis 800 Meter absolut ausgereicht. Angeschlagen habe ich 144 Luftmaschen, und zum Schluss habe ich alle Kanten mit einer Runde fester Maschen und dann noch einer Runde Kettmaschen umhäkelt.

Tunika „Auf Zack“

gestrickte Tunika RVO zackig
Tunika „Auf Zack“

Diese Tunika wird nach der Raglan-von-oben-Methode gestrickt. Das ist ganz einfach: Dreht man die „üblichen“ Raglanlinien etwas, erhält man automatisch diesen zackigen Schnitt!

Material: ca. 1200 m vierfädiges Farbverlaufsgarn für ca. Größe 44 (den Bobbel hatte ich ohne Banderole aus zweiter Hand und kann somit weder Angaben zu Name noch zu Wickler machen). Pro Größe kleiner könnt ihr mit etwa 100 m weniger rechnen, pro Größe mehr mit 100 m mehr – immer auch abhängig von der von euch gewünschten Länge. Dazu am besten zwei Rundstricknadeln (ich hatte 3,5) und vier Maschenmarkierer.

So wird’s gemacht: 160 Maschen anschlagen. Für einen halsnäheren Ausschnitt weniger Maschen, Minimum sollten 120 bei vierfädigem Garn sein. Die Maschenanzahl muss durch 4 teilbar sein! Setzt in die erste und jeweils in die Masche nach einem Viertel der Maschen einen Maschenmarkierer ein – also bei 160 Maschen in die 1., 41., 81. und 121. Masche. Das ist der Beginn der Raglanlinien. Gestrickt wird in Runden: Aufpassen, dass ihr die Maschen zu Beginn nicht verdreht!
Nun für den Ausschnitt erst einmal acht Runden kraus rechts stricken, also jeweils eine Runde rechts, eine Runde links im Wechsel.

Danach wird glatt rechts gearbeitet, und es geht los mit den Zunahmen. In einer Runde macht ihr dazu jeweils vor der letzten Masche vor den Markierern und nach der ersten danach einen Umschlag (also jeweils Umschläge seitlich von drei Maschen). Die Umschläge werden dann in der Folgereihe verschränkt gestrickt. Mit diesen beiden Runden im Wechsel wird immer weitergearbeitet.

Damit die Zacken schön zur Geltung kommen, habe ich jeweils 7 Reihen glatt rechts und 3 Reihen glatt links im Wechsel gearbeitet. Dabei die markierten Maschen und die beiden Maschen seitlich davon weiter rechts stricken und die Umschläge beibehalten – in linken Reihen aber dann links verschränkt statt rechts verschränkt stricken.

Tunika vor der Abtrennung der Ärmel
Ärmel abstecken und markieren

So wird immer weitergearbeitet, bis sich das Strickstück unter den Achseln schließen lässt. Dazu probiert ihr es an: Maschen am besten auf mehrere Rundstricknadeln verteilen! Die Raglanlinie mit der ersten markierten Masche liegt dazu über einem Arm, die zweite vorn in der Mitte usw. Lässt sich das Ganze unter den Armen gut schließen? Prima, dann steckt es ab. Aufpassen, dass ihr beginnend vom Markierer aus jeweils die gleiche Maschenanzahl habt!

Die Maschen für die Ärmel werden nun jeweils erst einmal auf eine separate Nadel genommen und bekommen einen kleinen Bund. Dazu an der Achsel fünf Maschen zusätzlich auf die Nadel nehmen und mindestens sechs Runden kraus rechts stricken (oder Reihen, wenn die Rundstricknadel zu kurz ist). Ärmel dann abketten und den Faden (er endet unter der Achsel) mit Kettmaschen zurück zum Rumpfteil häkeln. Die angeschlagenen Maschen unter den Ärmeln werden zusätzlich auf die Rundstricknadel genommen. So mit beiden Ärmeln verfahren.

Wer eine schmale Taille hat, kann die Tunika unter den Ärmeln etwas verjüngen. Dazu unter den Armen jeweils einen Maschenmarkierer einsetzen und seitlich von diesen z.B. alle acht Runden bis zur Taille jeweils zwei Maschen zusammenstricken.

Die Umschläge um die markierten Maschen vorne und hinten werden wie bisher weitergearbeitet, können aber auch bis zur Taille erst einmal eingestellt werden. Wer es nicht ganz so ausladend will, kann die Zunahmen reduzieren, indem nach der Runde mit den verschränkten Umschlägen erst einmal eine Runde (oder auch zwei oder drei) ohne Umschläge gearbeitet wird. So bis zur gewünschten Länge stricken. Dabei zum Schluss wieder einen krausrechten Saum stricken. Nach dem Abketten habe ich den Rand noch mit Kettmaschen umhäkelt.

Zipfelkleid

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Zipfelkleid, als Raglan von oben gestrickt

RVO, „Raglan von oben“, ist die einfachste Methode, um mit einem Knäuel Farbverlaufsgarn ein Oberteil zu stricken. Diese Anleitung lässt sich an jede Größe anpassen und beliebig in der Länge verändern.

Material: für Größe 42/44 habe ich 1500 m vierfädiges Farbverlaufsgarn (unbezahlte Werbung: Bobbel „Jumpin“ von bobbelsbykati) verwendet. Je nach Größe und gewünschter Länge braucht ihr mehr oder weniger Garn. Dazu idealerweise drei Rundstricknadeln (ich verwende 3,5) und vier Maschenmarkierer.

Anleitung: Begonnen wird am Halsausschnitt. Hierfür habe ich 160 Maschen angeschlagen. In die 52. Masche einen Maschenmarkierer setzen, danach ab hier gezählt in die 28. Masche wiederum einen Markierer, ab da in die 52., danach wieder in die 28. Masche einen Markierer setzen. (Also: 51 Maschen, markierte Masche, 27 Maschen, markierte Masche, 51 Maschen, markierte Masche, 27 Maschen, markierte Masche). Hier beginnen jeweils die Raglanlinien, seitlich davon wird zugenommen.

Zunächst muss der Anschlag zum Kreis geschlossen werden. Aufpassen, dass ihr nichts verdreht! Für den Rand mindestens sechs Runden im Perlmuster (1 re, 1 li, in der folgenden Runde versetzt) oder kraus rechts (eine Runde rechts, eine Runde links) stricken. Ich habe dabei in der letzten rechten Reihe Löcher eingearbeitet. Dazu im Wechsel 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Umschlag. Der wird dann in der Folgereihe normal abgestrickt.

Nach dem Ausschnitt wird glatt rechts gestrickt. Jetzt beginnen die Zunahmen: In einer Runde macht ihr jeweils vor der letzten Masche vor den Markierern und nach der ersten danach einen Umschlag (also jeweils Umschläge seitlich von drei Maschen), die Umschläge werden in der Folgereihe einfach normal abgestrickt. Das ergibt dann ein Lochmuster. Wer das nicht will, strickt die Umschläge immer verschränkt ab!

So wird immer weitergearbeitet, bis sich das Strickstück unter den Achseln schließen lässt. Probiert es an – dazu die Maschen am besten auf mehrere Rundstricknadeln verteilen! Passt, ohne zu spannen? Dann strickt ihr an den beiden kürzeren Seiten – und zwar nur über diese Maschen, zusätzlich 6 Luftmaschen am Ende anschlagen– in Vor- und Rückreihen (die übrigen Maschen ruhen auf einer anderen Nadel) die Ärmelsäume – entsprechend dem Halsausschnitt, wenn ihr also dort das Perlmutter verwendet habt, macht ihr das auch hier. Zum Schluss die Ärmel abketten. Mit Kettmaschen könnt ihr die kleine Ärmelnaht schließen und dabei zurück zum Körperteil häkeln.

Die zusätzlich aufgenommenen sechs Maschen unterm Arm werden auch hier mitgefasst. Auf der Nadel (oder den Nadeln, wenn ihr mit mehreren arbeitet) sind dann nach der Fertigstellung der Ärmel die Maschen der breiteren Seiten – die von Vorder- und Rückteil – und zusätzlich beidseitig 6 Maschen unterm Arm. Hier wird jeweils in die Mitte ein Maschenmarkierer gesetzt. Die Markierer aus den Raglanlinien brauchen wir nicht mehr!

Entlang den neu gesetzten Markierern könnt ihr das Kleid nun auf Figur bringen, also z.B. bis zur Taille in regelmäßigen Abständen, z.B. alle acht Reihen, beidseitig jeweils zwei Maschen zusammenstricken. So habe ich das gemacht, und ab Taillenhöhe dann zipfelförmig weitergearbeitet. Ihr könnt aber auch sofort mit den Zipfeln beginnen (vorteilhaft, wenn ihr etwas mehr auf die Waage bringt): Dazu einfach wie zuvor bei den Raglanlinien jeweils Umschläge seitlich der markierten Maschen machen. Die habe ich in der Folgereihe jeweils verschränkt gestrickt, da ein Lochmuster im Bauch- und Hüftbereich unvorteilhaft wäre. So weiterarbeiten bis zur gewünschten Länge – und auch da wieder einen Bund entsprechend dem Halsausschnitt stricken. Zum Schluss habe ich alle Kanten noch mit Kettmaschen umhäkelt, das verleiht Stabilität und sieht gut aus.

Quadrat-Pulli

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Im Quadrat gestrickter Pulli

Dieser Pulli wurde aus der Mitte heraus im Quadrat gestrickt. Mit Farbverlaufsgarn ein toller Effekt! Eine gute Anleitung dafür findet ihr unter garnstudio.com: „Hugs and kisses“ .

Prinzipiell ist die Garnstärke egal, einfach stricken, bis das Quadrat so breit wie der gewünschte Pulli ist. Ich habe hierfür 600 m sechsfädiges Farbverlaufsgarn verwendet (unbezahlte Werbung: Bobbel „Candy“ von Bobbelsbykati). Für das Vorderteil habe ich 400 m gebraucht, hinten die letzten 200 m verstrickt und rundum ergänzt – mit der letzten Farbnuance des Bobbels. Insgesamt habe ich davon 700 m für die Umrahmung von Vorher- und Rückenteil inklusive Ausschnitt und Saumverlängerung hinten sowie für die Ärmel benötigt.

Mit entsprechend dickem Garn könnt ihr euch komplett an die Anleitung „Hugs and kisses“ halten. Ich habe die Ärmel von oben nach unten glatt rechts gestrickt, dazu die doppelte Breite angeschlagen (bei mir 82 Maschen) und bis zum Ärmelsaum dann alle sechs Reihen beidseitig jeweils eine Masche abgenommen.

im Quadrat gestrickter Pulli - Rückansicht
Meine Version von „Hugs and kisses“ von hinten

Hier der Link zur Anleitung:

https://www.garnstudio.com/pattern.php?id=6043&cid=9

Tuchweste „Arke“

Tuchweste „Arke“: zur Weste abgewandeltes Dreieckstuch

Es gibt unzählige wunderschöne Dreieckstücher. Leider geht die Wirkung der Muster oft verloren, wenn man die Tücher um den Hals schlingt. Die Tücher lassen sich aber relativ einfach in eine Weste verwandeln. Dort kommt das Muster auf dem Rücken voll zur Geltung.

Hier habe ich die Anleitung „Arke“ verwendet – eine Gratis-Anleitung von Maschenzaehler.de. Verhäkelt habe ich 1000 m dreifädiges Verlaufsgarn: den Bobbel „Antidepressiva“ von bobbelsbykati (unbezahlte Werbung).

Prinzipiell lässt sich jedes aus der oberen Mitte heraus gearbeitete, symmetrische Dreieckstuch in eine Weste umwandeln. Dazu werden einfach bei einer bestimmten Größe Armausschnitte eingearbeitet.

Dazu braucht ihr eure Rückenbreite in Brusthöhe. Das ist etwas weniger als der halbe Brustumfang. Zunächst wird das Tuch ganz nach Anleitung gearbeitet: Bis es auf der Höhe von etwa 35 cm (bei Größe 38-46) eure Rückenbreite erreicht hat. An diesen Stellen an beiden Seiten des Dreiecks Maschenmarkierer anbringen. Das sind die unteren Enden des Armausschnitts. Ab hier an der Kante entlang etwa 23 cm nach oben messen und auch dort jeweils einen Markierer anbringen. Achtet darauf, dass diese an beiden Seiten symmetrisch sitzen!

Schemzeichnung: Tuch in Weste umarbeite
Maße nehmen für die Armausschnitte

Bei einem gerade verlaufenden Muster sind die Ausschnitte ganz einfach: Hier häkelt ihr in der jetzt folgenden Reihe feste Maschen über die Breite des Armausschnitts. Dann sofort die gleiche Anzahl Luftmaschen zurück zum ersten Maschenmarkierer häkeln, und dort mit einer Kettmasche am Beginn des Armausschnitts fixieren. Achtung, dass die Luftmaschenkette nicht gedreht ist!
Darüber werden wieder feste Maschen gearbeitet bis zum zweiten Markierer. Mit Kettmaschen geht es dann über die festen Maschen der Seite auf dem Dreieck wieder zurück zum oberen Beginn des Armausschnitts. Und hier fahrt ihr jetzt fort mit dem Mustersatz der laufenden Reihe, bis ihr auf der anderen Seite des Tuchs dann den zweiten Armausschnitt genauso arbeitet. Danach wieder eurer Anleitung fürs Tuch folgen!

Das klappt genauso bei Stricktüchern: Hier erst mal die Maschen für den Armausschnitt abketten, entsprechende Luftmaschen zurück zum Beginn des Armausschnitts häkeln und aus diesen heraus dann das Muster weiterstricken. Evtl. vorher auch hier den Armausschnitt mit festen Maschen umhäkeln für mehr Stabilität. Das kann aber auch ganz am Ende der Arbeit mit extra Garn erfolgen.

Verläuft das Muster nicht gerade wie bei mir, müsst ihr die Kante des Dreiecks begradigen. Ich habe bei meinem Tuch daher ab dem ersten Maschenmarkierer bis zum zweiten auf die Luftmaschenbögen (nach Teil 4 des Mustersatzes von Arke) immer 3 fm gehäkelt, dazwischen immer 1 Lm. Die Gesamtzahl dieser Maschen (bei mir 49) dann als Luftmaschen zurückhäkeln, wenden, mit 3 fm 1 Lm im Wechsel umhäkeln, und hier dann das Muster für die Reihe wieder ansetzen. Statt der Luftmaschenbögen gilt hierfür dann immer die mittlere feste Masche als Ansatzpunkt.

Rückenansicht Tuchweste "Arke"
Tuchweste „Arke“ Rückenansicht

Pulli aus Sockenwoll-Resten

Stricken Reste Sockenwolle
Pulli aus Sockenwoll-Resten

Wer oft Socken strickt, hat viele Reste. Da ich überwiegend 50-g-Knäule verstricke, habe ich jeweils zwei identische Restpartien übrig. Das hat mich zu diesem Pulli inspiriert.

Material: Sockenwollreste, der Verbrauch richtet sich nach der Größe.
Für Größe 44 habe ich ca. 440 g vierfädiges Garn verbraucht. Außerdem braucht ihr zwei passende Rundstricknadeln (ich verwende 3) und einen Maschenmarkierer (alternativ einen Garnrest).

So geht’s: Erst mal habe ich die Reste in der von mir gewünschten Reihenfolge sortiert – getrennt nach beiden Hälften – und dann am Ärmel begonnen mit einem Anschlag von 120 Maschen. Der ganze Pullover ist im Perlmuster über zwei Reihen gestrickt, also 1 re, 1 li im Wechsel, Rückreihe wie sie erscheint, dann 1 li, 1 re im Wechsel, Rückreihe wie sie erscheint usw.

Ich wollte den Schnitt bewusst kastig haben, d.h. die Ärmel wurden ohne Zunahme bis zur Schulter gestrickt – bei mir 40 cm lang. Am besten mit einem gut passenden Pullover vergleichen! Dann beidseitig Maschen für den Körper zunehmen – bei mir sind das 116 Maschen. Um die nicht mit extra Garn anschlagen zu müssen, habe ich dafür einfach Luftmaschen gemacht und diese dann von beiden Seiten (das ist in den ersten Seiten etwas knifflig, klappt aber prima!) mit der Rundstricknadel aufgenommen.

Jetzt ist es wichtig zu wissen, wie breit das Körperteil werden soll. Bei mir mit Größe 44 sind das 56 cm. 24 cm rechne ich für den Halsausschnitt. Verbleiben dann bei mir 32 cm, also 16 cm auf jeder Seite. Die werden jetzt über Vorder- und Rückteil gestrickt. In die Mitte (also an die Schulter) einen Maschenmarkierer setzen. Nach 16 cm für den Halsausschnitt vor dem Maschenmarkierer 16, nach dem Markierer 8 Maschen abketten. Vorder- und Rückteil werden nun getrennt auf zwei Rundstricknadeln weitergestrickt – erst mal jeweils bis zur Körpermitte.

Sockenwoll-Reste, Pullover, Pulli, quer gestrickt
Von hinten: Pulli aus Sockenwollresten. Hier ist der Schnitt gut zu erkennen

Dort, also 12 cm ab Ausschnitt, beginnt die zweite Hälfte. Ab hier die zweiten Garnreste spiegelbildlich ansetzen! Für Vorder- und Rückenteil jeweils weitere 12 cm stricken, dann zwischen den Teilen 24 Maschen zunehmen – und wieder über Vorder- und Rückteil stricken – bis zum Ärmel, also bei mir wieder 16 cm. Dort beidseitig die Maschenanzahl abketten, die ihr bei der ersten Hälfte angeschlagen habt (bei mir 116 Maschen). Alternativ kann man auch gleichzeitig die Maschen von Vorder- und Rückteil abketten, also die beiden Enden der Rundstricknadel aneinanderlegen, jeweils eine Masche von beiden Nadeln zusammenstricken und abketten. Das ist ein bisschen knifflig, gibt aber eine schöne Naht. Nun den zweiten Ärmel arbeiten (bei mir 40 cm lang) und zum Schluss abketten. Falls ihr die Seitennähte noch nicht geschlossen habt, macht ihr das jetzt. Zum Schluss habe ich alle Kanten mit Krebsmaschen umhäkelt.

Tuch „Quiraing“

Dreieckstuch gehäkelt
Tuch „Quiraing“ nach der Anleitung von Silvia Bangert

Anleitungen für gestrickte und gehäkelte Dreieckstücher gibt es unzählige. Diese Häkelanleitung ist von Silvia Bangert und gratis über Ravelry.com erhältlich. Verwendet habe ich hierfür 1000 m dreifädiges Farbverlaufsgarn – und zwar den wunderschönen Bobbel „Venus“ von bobbelsbykati (unbezahlte Werbung) mit einem roten Cupro-Beilauffaden, der für einen tollen Glitzereffekt sorgt.

Farbverlaufsgarn

Bobbel Farbverlaufsgarn
Farbverlaufsgarne verschiedener Hersteller

Mit Farbverlaufsgarn arbeite ich besonders gern. Das wird zwar im Handel angeboten, doch die Auswahl an Farben und Lauflänge ist hier begrenzt. In der Regel ist das Garn gefacht, besteht also z.B. aus vier Fäden, von denen jeweils einer in meist regelmäßigen Abständen die Farbe wechselt – d.h. er wird mit einem andersfarbigen Faden verknotet. Diese Übergänge sind oft kaum zu sehen. Manche Wickler lassen die Fäden am Knoten etwas länger, dann einfach mitverarbeiten!, manche schneiden sie ganz ab. Der Knoten ist trotzdem fest!

Es gibt unzählige WicklerInnen, die dieses Garn selbst herstellen. Finden kann man das über das übliche Auktionsportal oder die Internetsuche. Oft findet man diese „Bobbel“ hier auch aus zweiter Hand oder in günstigen Paketen, etwa als Zweite-Wahl-Ware. Am verbreitetsten ist die Mischung aus 50 % Baumwolle und 50 % Polyacryl. Die meisten Anleitungen beziehen sich auf dieses Garn – und zwar meist vierfädig. Andere Varianten nur bestellen, wenn ihr nicht auf diese bestimmte Garnstärke angewiesen seid – etwa bei Schals und Tüchern, oder wenn ihr selbst eine Maschenprobe erstellt. Zum Vergleich: 1000 m vom „üblichen“ vierfädigen Farbverlaufsgarn wiegen 272 g. Das ist auch die verbreitetste Bobbelgröße und reicht für ein großes Tuch oder auch – je nach Machart – für ein ärmelloses gestricktes Oberteil in Größe 38-44.

Wer direkt beim Wickler bestellt, kann oft die Lauflänge selbst bestimmen und, falls das Garn nicht ausreicht, nachbestellen. Außerdem wickeln viele Wicklerinnen Sets für Oberteile mit Bobbeln für Ärmel (wie oben im Bild links in der Mitte). Das ist ein klarer Vorteil gegenüber den Bobbeln im stationären Handel. Auch kann man hier oft die Farben selbst zusammenstellen. Meist ist die Auswahl aber so groß, dass die Entscheidung schwer fällt…

Gut gewickelte Bobbel kann man von innen oder auch außen abarbeiten – je nachdem, wie man den Farbverlauf gerne haben will. Strickt oder häkelt man von innen ab, höhlt man den Bobbel allmählich aus. Damit das Garn sich dabei nicht verwirrt, sollte der Bobbel immer fest stehen, z.B. in einem Körbchen oder einer Tasche. Unproblematischer ist das Abstricken von außen. Bei manchen Bobbeln findet man den Anfang in der Mitte nicht, oder das Garn ist nicht sauber gewickelt. Will ich dann trotzdem mit der inneren Farbe beginnen, wickle ich mir das Garn von außen auf – und zwar um Taschentücher-Packungen. Das mache ich auch mit Garnresten.

Bobbelreste
Aufgewickelte Bobbelreste. Links unten ist ein Rest aus der Mitte.
Hier sieht man, wie sauber das Abstricken von außen gelingt