Stoffdruck mit Obst und Gemüse

Tischdecken mit Apfel- bzw- Salatabdrücken
Tischdecken mit Apfel- bzw. Salatabdrücken

Viele Früchte eignen sich perfekt als Stempel für dekorative Motive. Alles, was man braucht, ist eine glatte Schnittfläche. Klassiker ist sicherlich der Apfel, den man auf verschiedene Weise zurecht schneiden kann. Erstaunlich schön ist der Abdruck eines Salatstrunks. Er wirkt wie eine Rose – kaum jemand käme beim Anblick auf den Salat als Stempel!

Das Ganze klappt natürlich auf Papier, aber z.B. auch auf Stoff. Ich habe hier Tischdecken verziert. Die Textilien sollten möglichst aus Naturfasern bestehen und müssen (ohne Weichspüler!) gewaschen werden, damit die Appretur entfernt wird und der Stoff die Farbe gut aufnehmen kann. Die Schnittfläche der Fruchtstücke dann einfach mit Stoffmalfarbe bepinseln. Nicht zu viel Farbe verwenden, zur Probe einmal auf Küchenpapier abdrucken! Dann ohne zu wackeln fest auf den Stoff drücken und wieder abheben. Vorher die Anordnung überlegen – Korrekturen sind später nicht möglich!

Nach dem Trocknen werden die Stoffe möglichst heiß von der Rückseite gebügelt (Zeitungspapier darunter und dazwischen legen!). So wird die Farbe waschecht.

Vorhang und Tischdecke in Tauchfärbetechnik

Tauchgefärbt: Vorhang und Tischdecken
Tauchgefärbt: Vorhang und Tischdecken

Textilfarben (erhältlich in Drogerien und Supermärkten) für die Waschmaschine eignen sich nicht nur prima zum Neu- oder Umfärben, man kann damit Stoffe auch im Eimer färben – etwa mit der Tauchtechnik.

Wichtig: Die Stoffe müssen ohne Weichspüler vorgewaschen worden sein und sollten überwiegend, am besten ganz, aus Naturfasern bestehen. Ich habe hier günstige Baumwollgardinen und – tischdecken verwendet.

Die Farbe wird nach Packungsanweisung in Wasser aufgelöst. Ich habe den Eimer dazu in die Badewanne gestellt. Man kann auch gut draußen arbeiten! Die Vorhänge habe ich nass über Hosenkleiderbügel in den Eimer gehängt und dabei dreimal im Abstand von etwa einer Viertelstunde etwas nach oben gezogen, um einen sanften Verlauf zu erzeugen. Bereits nasse Stoffe nehmen die Farbe nicht ganz so intensiv auf, auch „saugt“ sich die Farbe dadurch nicht so sehr nach oben. Man kann den Verlauf bei vorher feuchten Stoffen also etwas besser kontrollieren.

Die Tischdecken habe ich in trockenem Zustand jeweils in der Mitte gefasst (etwa so, wie beim unteren Tuch fotografiert) und mit Wäscheklammern an einem Stock über den Farbeimer gehängt. So entstand der schöne runde Rand.

Kunstfasern nehmen die Farbe nicht an. Das kann man gut an der gesteppten Umrandung der Tischtücher erkennen. In diesem Fall ergibt das einen schönen Zusatzeffekt. Planen lässt sich das aber meist nicht, weil man nicht weiß, aus welchem Material der Nahtfaden ist.

Übrigens habe ich Vorhang und Tischdecken mit zwei unterschiedlichen Blautönen gefärbt. Die übrige Farbe habe ich später noch für Kissen verwendet. Wer das im Eimer macht, muss darauf achten, dass die Stoffe genug Platz haben. Sonst kann es zu ungewollten Batikeffekten kommen. Anschließend alles in der Maschine waschen – fertig!

Gestrickte Spiralweste „Ten Stitch“

Gestrickte Spiralweste
Gestrickte Spiralweste

Eine weitere pfiffige Methode, Kreise zu stricken, ist die 10-stitch-Technik. Auch daraus lässt sich problemlos eine Weste stricken. Dazu einfach bei Erreichen der Rückenbreite (ungedehnt ca. 43 cm bei Größe 44, jede Größe variiert um ca. 2 cm) von oben her die Armausschnitte abstecken (ca. 20 cm breit). An diesen Stellen wird die folgende Runde einfach nicht mit der vorherigen verbunden, schon sind die Armlöcher da.

Spiralweste
Spiralweste

Verwendet habe ich hierfür knapp 1100 m eines dreifädigen Bobbels mit Fransen, einen „Blauen Wilden“ von Fadenspieldesign (unbezahlte Werbung). Das Fransengarn erschwert das Stricken etwas, da man hier gut aufpassen muss, alle Fäden zu fassen. Der Effekt lohnt aber. Durch das ständige Wenden strickt sich die Technik nicht ganz so flott, funktioniert aber doch ganz gut z.B. auch während des Fernsehens. Nach Erreichen der gewünschten Gesamtgröße habe ich vor der Rundenmarkierung alle vier Runden eine Masche abgenommen, damit sich die Spirale an den Kreis anschmiegt.

Da die Grundform auch bei dieser Weste ein schlichter Kreis ist, kann man sie umgekehrt tragen, indem man „unten“ in die Armlöcher schlüpft und die Weste dann nach hinten umlegt. Sie wirkt dann wie ein Poncho:

Tragevariante der Spiralweste
Tragevariante der Spiralweste

Hier der Link zur Technik (unbezahlte Werbung):

10-stitch-Technik für Spiralen

Kreisjacke „Blue Moon“

Gestrickte Kreisjacke "Blue Moon" mit verkürzten Reihen
Gestrickte Kreisjacke „Blue Moon“ mit verkürzten Reihen

Anders als die üblichen Kreisjacken wird diese hier im Zirkelprinzip mit verkürzten Reihen gestrickt. Die Anleitung „Blue Moon“ gibt es gratis bei Drops Design. Verstrickt habe ich hier ca. 1700 m 6-fädiges Farbverlaufsgarn – und zwar den „Wirbel 1“ von Bobbelsbykati (unbezahlte Werbung). Wenn ihr die Jacke mit Farbverlaufsgarn strickt, solltet ihr darauf achten, dass Anfang und Ende farblich zusammenpassen. Sie treffen in der unteren Mitte aufeinander.

Kreisjacke "Blue Moon" von vorne
Kreisjacke „Blue Moon“ von vorne

Hier der Link zur Anleitung:

https://www.garnstudio.com/pattern.php?id=3434&cid=9

Gestrickte Kreisweste

Gestrickte Kreisweste
Gestrickte Kreisweste

Der Kreis für diese Weste wird aus der Mitte heraus gestrickt. Das Muster ist etwas aufwendig, gerade am Anfang muss man exakt mitzählen. Da sollte man auch etwas Strickübung haben, ehe man sich ranwagt! Verstrickt habe ich ca. 2000 m eines Seide-Woll-Farbverlaufsgarns – den Bobbel „Phönix“ von Fadenspieldesign (unbezahlte Werbung). Von der Stärke entspricht es in etwa dreifädigem üblichen Garn. Tragen kann man die Weste auf zwei Arten – beide sitzen prima!

Hier der Link zur Anleitung (ist auf Englisch) :

https://web.archive.org/web/20160505082312/http:/knitted-patterns.com/knitting-for-women/knitting/vest/4409-circular-vest-knitting-pattern-free

Gestrickte Kreisweste von vorne
Gestrickte Kreisweste von vorne
Tragevariante Kreisweste
Hier die Tragevariante: Schlüpft man unten in die Armlöcher, liegt der Kreis quasi doppelt
Tragevariante der gestrickten Kreisweste
Tragevariante der Kreisweste von vorne

Gehäkelter Kreismantel

Gehäkelter Kreismantel von vorne
Gehäkelter Kreismantel von vorne

Dieser Kreismantel ist eigentlich eine Kreisweste. Die Anleitung von schönstricken (unten der Link) ist gratis. Ich habe hierfür knapp 1500 m vierfädiges Farbverlaufsgarn verwendet: den Bobbel „Farbknall“ von Bobbelsbykati (unbezahlte Werbung).

Kreismantel von hinten
Kreismantel von hinten

Die Weste enthält sehr abwechslungsreiche Muster, die viel Spaß gemacht haben. Jedoch finde ich den Sitz der Weste nicht optimal. Damit sie auch von vorne schön aussieht, muss man rundum einiges dazuhäkeln. Mir geht die „Weste“ daher nun bei Größe 44 und 1,74 m bis in die Kniekehlen.
Auch habe ich die Armausschnitte später noch von unten her weiter geschlossen, da mir die Weste sonst immer um den Oberkörper rutscht ist.

Nach meinen Erfahrungen mit anderen Kreiswesten glaube ich, dass man auf die zusätzlich eingearbeitete Schulterpartie – das wäre Teil 4 der Anleitung – komplett verzichten könnte. Evtl. wäre damit das Problem mit dem nicht optimalen Sitz schon gelöst. Hier der Link:

https://schoenstricken.de/2015/12/der-kreisweste-cal-teil-1/

Jeans-Pouf

Jeans-Pouf
Jeans-Pouf: Dieser hier ist ca. 42 cm hoch und 60 cm breit

Die Hülle für diesen Pouf wurde aus alten Jeans zusammengepuzzelt. Dazu 16 Trapeze aus alten Jeanshosen schneiden, gerne mit Taschen, Bundriegeln oder auch Reißverschluss. Ihr könnt euch dabei an meinen Maßen (Nahtzugaben sind schon inklusive) orientieren oder diese abwandeln. Taschen oder Riegel können auch später auf die Trapeze genäht werden. Die Kanten müssen nicht versäubert werden: Jeansstoff franst durch seine Webart nur leicht aus, die Naht wird später nicht reißen.

Maße für ein Trapez
Maße für ein Trapez

Dann je acht Trapeze nebeneinander legen. Dabei sollten die breiten Seiten unten eine Linie bilden. Schön ist es, wenn sich je ein schlichtes Trapez mit einem mit Tasche o.ä. abwechselt. Auch die Farbe könnt ihr hier nach Geschmack zusammenpuzzeln! Dann diese acht Stofftrapeze jeweils an einer Schrägseite rechts auf rechts zum Ring zusammensteppen. Mit den übrigen acht Stoffteilen genauso verfahren. Nun die beiden Ringe an ihrer breiteren Seite verbinden. Auch hier rechts auf rechts zuammensteppen.

Jetzt brauchen wir Boden- und Sitzfläche: dazu jeweils einen Kreis aus Jeans schneiden – gerne mit Naht, etwa Beinnaht. Bei der Größe könnt ihr euch jetzt an den Trapezringen orientieren (an Nahtzugaben denken): Bei mir sind es ca. 40 cm. Bodenteil dann unten rechts auf rechts annähen. Den „Deckel“ auf der anderen Seite mit Stecknadeln fixieren, ebenfalls zusammensteppen, hier aber ein größeres Nahtstück zum Wenden offen lassen: je nachdem, was ihr später als Füllung verwendet (dazu mehr unten). Dann wenden.
Nun habe ich das Ganze gefärbt, damit der Blauton einheitlicher wird. Schattierungen bleiben trotzdem! Das Färben geht ganz einfach in der Waschmaschine mit Textilfarbe.

Für eine gute Stabilität habe ich in meinen Pouf eine Styroporkiste eingearbeitet. Außerdem habe ich für Boden und Sitzfläche jeweils dicke Schaumstoffkreise zugeschnitten, zusätzlich habe ich reichlich Schaumstoffflocken und Füllwatte hineingesteckt. Wenn das alles im Pouf steckt und der eine schöne Form hat, wird die noch offene Naht von Hand verschlossen.
Tipp: Wenn ihr wie ich mindestens ein Trapezteil mit Reißverschluss habt, könnt ihr durch diesen später Füllung ergänzen bzw. zurechtrücken.
Poufs im Handel haben oft eine Füllung aus Styroporkügelchen. Die würde ich jedoch nicht empfehlen: Sie sitzen sich schnell platt, so dass man ständig Füllung zufügen muss. Auch dringen diese Kügelchen leicht durch kleine Ritzen, etwa beim Reißverschluss oder auch bei der Naht.

Jeans-Blütenkissen

Jeans-Blütenkissen
Jeans-Blütenkissen

Die Idee für diese Kissen stammt aus einem Buch (unten der Link). Dafür werden aus alten Jeans lange Streifen geschnitten und dann spiralförmig von innen nach außen aufgesteppt. Anders als in der Anleitung habe ich die Rückseite der Kissen aus alten Jeans zusammengepuzzelt. Auch habe die fertigen Hüllen nach dem Nähen gefärbt, damit der Blauton einheitlicher wird. Weil die im linken Kissen zuerst verwendeten Jeans einen höheren Kunstfaseranteil hatten, hat dieser Stoff die Farbe nicht so gut aufgenommen. Daher ist die Blütenmitte nun deutlich heller.
Meine Kissen haben einen Durchmesser von 80 bzw. 110 cm. Im größeren Kissen steckt eine alte Bettdecke, das kleinere ist mit einem prallen Kopfkissen gefüllt.

Jeanskissen _ Rückseite mit Reißverschluss
Jeanskissen: Rückseite mit Reißverschluss

Die Anleitung für die Schäfchen stammt auch aus dem Buch (unbezahlte Werbung):

https://www.amazon.de/Alles-Jeans-80-blaue-N%C3%A4hprojekte/dp/3258601364/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=jeans+n%C3%A4hen&qid=1562586648&s=books&sr=1-1

Jeanskissen mit Vögeln

Jeanskissen mit applizierten Vögeln
Jeanskissen mit Vögeln

Langweilige Kissenbezüge müssen nicht sein! Und so habe ich einen schlichten grauen Bezug ersetzt durch diesen aus alten Jeans. Die alte Hülle habe ich zum Maßnehmen genommen und zunächst zwei Rechtecke aus den Beinen alter Jeans geschnitten. Für eines der Rechtecke braucht man nur „normale“ Nahtzugaben (mindestens 1 cm rundum). Das zweite Rechteck sollte aufgrund des Hotelverschlusses an der Schmalseite mindestens 15 cm Zugabe haben.

Auf die Vorderseite habe ich Vögel appliziert. Theoretisch würde das mit alten Jeans und doppelseitigem Applikationspapier funktionieren. Ich habe es mir jedoch ganz einfach gemacht und Jeans-Flickstoff aus der Kurzwarenabteilung verwendet. Die Vogelsilhouetten (findet man z.B. über die Internetsuche) auf Papier vorzeichnen – darauf achten, dass die Größen stimmen – und mit dieser Vorlage aus dem Stoff schneiden. Das Ganze auf dem Jeansteil arrangieren– auf der urprünglichen Beinnaht als Stromleitung – und heiß aufgebügeln. Die Augen meiner Vögel sind kleine Holzperlen, Schnäbel und Füßchen habe ich aufgestickt. Weil das Kissen nicht nur Zierkissen sein wird, sondern oft genutzt, habe ich die applizierten Silhouetten am Rand rundum schmalkantig aufgesteppt. So löst sich nichts.

Jeanskissen mit applizierten Taschen
Jeanskissen von der zweiten Seite: mit applizierten Taschen

Auf die Rückseite habe ich zwei Jeanstaschen (von alten Jeans mit dem Nahttrenner ablösen!) genäht.

Kissenvorder- und Rückseite
Kissenvorder- und Rückseite.
Am Teil mit den Taschen sieht man die eingeplante Zugabe für den Hotelverschluss

Die Teile rechts auf rechts aufeinanderlegen, die Zugabe für den Hotelverschluss nach außen klappen. Mit Hilfe des ursprünglichen Bezuges als „Schablone“ habe ich Vorder- und Rückseite mit Stecknadeln fixiert. Dann wird vernäht. Erst anschließend habe ich die Kanten mit 1,5 cm Zugabe abgeschnitten. Diese Stoffränder müssen nicht versäubert werden: Jeansstoff bleibt durch seine Webart stabil. Die Kanten werden beim Waschen nur etwas flauschig, fransen dann aber nicht weiter aus. Zum Schluss einfach noch die Fäden verwahren!

KIssenteile zuammenstecken
Kissenteile zuammenstecken. Oben sieht man den später innen liegenden Hotelverschluss

Rollenspiel-Pullover

"Rollenspiel"-Pullover
„Rollenspiel“-Pullover

Wenn ich schönes Garn auf Wühltischen entdecke oder anderswo günstige Restposten finde, kann ich oft nicht widerstehen. Für einen Pulli würde das meist nicht ausreichen. Kombinieren heißt die Lösung! Die Qualitäten sollten ähnlich sein. Die Garnstärke spielt bei diesem Pulli dagegen keine Rolle. Denn hier habe ich die einzelnen Flächen zusammengepuzzelt. Dazu erst einmal auf Papier eine Skizze zur Verteilung machen! Dabei darf die Strickrichtung auch wechseln: Das lilafarbe Seitenteil vorne z.B. habe ich von der Seite nach innen gestrickt.

Unerlässlich ist eine Maschenprobe für jedes der verwendeten Garne. Danach werden die benötigten Maschen angeschlagen – bzw. beim Weiterstricken mit einem anderen Garn in gleichmäßigen Abständen reduziert oder aber erhöht durch Ab- bzw. Zunahmen.

An beinahe allen Säumen und Übergängen habe ich Rollränder eingearbeitet. Die entstehen beim Glattrechtsstricken ganz automatisch. Am Übergang kann man die Maschen für den Rollrand noch mal zusätzlich aus einer Reihe aufstricken – oder aber man beginnt die neue Farbfläche mit neu angeschlagenen Maschen, strickt 10 bis 20 Reihen (je nachdem, wie weit es sich rollen soll), legt dann die Nadel vom bisherigen Strickstück hinter die mit dem Rollrand und strickt nun jeweils eine Masche (bei Zu- oder Abnahmen auch mal mehr) von der vorderen und hinteren Nadel zusammen. Möglich ist aber auch das spätere Zusammennähen der Teile an den entsprechenden Stellen.

Rollenspiel-Pulli von hinten
Rollenspiel-Pulli von hinten – hier wurde nur quer gestrickt