Wenn Engel zu Hexen werden

Mit Spruch verziert: Shirt, Becher, Windlicht
Mit Spruch verziert: Shirt, Becher, Windlicht
Frauen sind wie Engel. Brichst du ihnen die Flügel, fliegen sie weiter – auf Besen!

Zu Engeln gibt es unzählige Sprüche. Diesen hier fand ich so originell, dass ich damit ein Nachthemd, einen Thermosbecher und ein Windlicht verziert habe.

Für das Shirt habe ich Schablonen aus selbstklebender Bucheinbinde-Folie geschnitten. Das Shirt muss vorgewaschen sein und gebügelt. Ein Brett (ideal: Styropor) oder Zeitung zwischen die Stofflagen schieben, damit die Farbe nicht auf die Rückseite durchdrückt, und den Stoff mit Stecknadeln etwas spannen. Dann die Schablonen aufkleben. Meine Vorlagen findet ihr hier (in Lila):

https://kreativ-sturm.de/wp-content/uploads/2019/11/engelschablonen.pdf

Motive mit einem Stupfpinsel mit jeweils wenig Stoffmalfarbe (bei mir: Weiß mit Gold gemischt und Schwarz mit Silber) austupfen. Nach dem Trocknen die Schablonen entfernen und den Text aufschreiben. Diesen kann man erst einmal mit einem weichen Bleistift vorschreiben. Das Graphit wäscht sich wieder heraus. Das Schreiben auf Jersey ist ein bisschen heikel: Den Stoff dabei gut zwischen den Fingern spannen! Ich habe einen dünnen Textilfarbstift verwendet. Durch anschließendes Bügeln von links (Papier unter den Stoff und auch zwischen Bügeleisen und Stoff legen!) wird die Farbe waschecht.

Auf Becher und Windlicht habe ich nur die Umrisse von Engel und Hexe aufgezeichnet – ebenfalls mit Hilfe einer Schablone. Mit den „Gloss Paint Markern“ von Edding (unbezahlte Werbung) kommt das glanzvoll raus.

Ugly Angel

Ugly Angel
Ugly Angel aus Jeansresten

Wie schön, wenn man alle Sorgen einfach vergessen könnte! Manchmal hilft es, sie aufzuschreiben – und die Zettel dann zu verbrennen oder auf andere Weise verschwinden zu lassen. Im Trend dazu sind Sorgenfresser-Püppchen. Der „Ugly Angel“ erledigt das noch besser – er ist schließlich ein getarntes himmlisches Wesen!

Den Engel habe ich aus alten Jeansresten gestaltet – teils genäht, teils mit Textilkleber zusammengeklebt. Haare, Arme und Beine bestehen jeweils aus knappkantig ausgeschnittenen Seitennähten, der Mund ist ein Gürtelriegel, der Körper vorne und die Flügel abgetrennte Taschen. Hinten habe ich für den Körper eine Tasche mit integriertem Reißverschluss verwendet. Durch diesen kann der Engel dann Sorgenzettel fressen. Und weil er ja schlimme Sorgen frisst, darf er ruhig auch unperfekt sein im Stile der „Ugly Dolls“. Puzzelt einfach mal wild mit Jeansresten drauflos. Das macht auch Kindern Spaß! Der Kopf ist hier mit Füllwatte ausgestopft, die Augen sind zwei verschiedene alte Knöpfe. Mit dem Karabinerhaken am Kopf lässt sich der Engel aufhängen.

Hand-Fuß-Engel

Hand-Fuß-Engel
Hand-Fuß-Engel

Mit Händen und Füßen als Schablone kann man tolle Sachen machen!
Die beiden Hände eines Kindes sind jeweils Schablonen für die Flügel, ein Fuß die für den Körper. Hände jeweils einmal aus Tonkarton ausschneiden, den Fuß doppelt – und gegengleich, falls ihr wie ich bedrucktes Papier oder Tapetenreste bzw. -muster verwendet. Die Rückseite eines Papierfußes mit Klebestift bestreichen. Die Hände als Flügel darauf arrangieren. Den zweiten Papierfuß auf der linken Seite mit Klebestift bestreichen und darüber kleben. Mit einer spitzen Nadel in der oberen Körpermitte einen Faden durchziehen und verknoten.

Als Kopf dient hier eine Christbaumkugel, ihr könnt aber auch Watte-, Styropor- oder große Holzperlen benutzen. Perlen einfach auffädeln, die Kugel „am Hals“ anbinden. Hier muss der Faden oben an der Kugel zusätzlich angeklebt werden. Mit Heißkleber geht das ganz unkompliziert.

Die fertigen Hand-Fuß-Engel sehen am schönsten aus, wenn sie frei schweben können, z.B. vor einem Fenster.

Waldengel

Waldengel aus Ästen
Waldengel aus Ästen

Mit ein bisschen Fantasie kann man gerade in der Natur immer wieder Engel sehen – oder sie zusammensetzen, etwa hier aus Ästen. Den Körper-Ast habe ich so belassen, wie er war. Die Äste für die Flügel habe ich mit goldener Acrylfarbe bemalt. Der Kopf besteht aus einer Styroporkugel, die ich mit Gipsbinden (aus der Apotheke) ummantelt und dann noch mit weißer Acrylfarbe gestrichen habe. Man könnte z.B. auch eine Christbaumkugel verwenden! Mit Heißleber lässt sich alles ganz schnell zusammensetzen.

Der Waldengel lässt sich aufhängen, in Erde stecken oder auch in einer Vase aufstellen.

Wäscheklammer-Engel und Wäscheklammer-Santa

Engel und Santa aus Holzwäscheklammern
Engel und Santa aus Holzwäscheklammern

Schön zu rustikalem Weihnachtsschmuck und schnell gemacht sind diese Gesellen aus Holzwäscheklammern. Dazu jeweils die beiden Hälften einer Holzwäscheklammer an den zuvor äußeren Seiten mit Holzleim zusammenkleben.

Beim Santa kann die Drahtklammer gleich in der Mitte hängen bleiben – oder diese nachher als Bart einhängen. Der Nikolaus erhält noch eine Mütze aus rotem Filz. Dafür ein Rechteck ausschneiden, um den Kopf kleben und oben mit rotem Garn abbinden. Das Garn kann gleich zum Aufhängen benutzt werden.

Beim Engel dient die Drahtfeder als Heiligenschein. Damit er gut hält, seitlich am Kopf kleine Löcher einbohren. Das geht z.B. mit einer Ahle. Dann das Drahtstück aufsetzen. Für die Flügel habe ich hier ein Stück Jute verwendet, es kann aber auch ein anderer Stoff sein. Rechteckig zuschneiden, in der Mitte mit Garn zusammenbinden und dieses durch das Loch in der Mitte der Klammerhälften führen. Garn nun um den Hals des Engels verknoten. Augen (und Mund) habe ich mit schwarzem Filzstift gestaltet. Nur sparsam auftupfen: Das Holz „saugt“ die Farbe auf.

Lichthüter: Engel für Teelichte

Lichthüter: Engel als Teelichthalter
Lichthüter: Engel als Teelichthalter

Kaum zu glauben, dass diese Engel mal Toilettenpapier-Rollen waren!
Diese haben die perfekte Größe für Teelichte. Allerdings fängt Papier schnell Feuer. Aus diesem Grund setze ich hier nur LED-Teelichte ein.

Die Umrisse von Flügeln und Kopf einfach auf die Papprolle zeichnen, dabei unten einen Rand fürs Teelicht lassen. Wer möchte, kann sich hierzu eine Schablone erstellen oder meine Vorlage nutzen:

https://kreativ-sturm.de/wp-content/uploads/2019/11/engelschablonen.pdf

Dann ausschneiden und die Engel von außen und innen mit goldener und silberner Acrylfarbe anmalen. Achtung: Die Farbe nicht zu nass auftragen, sonst weicht der Karton durch! Gut trocknen lassen – und schon können die Lichthüter zum Einsatz kommen. Vielleicht mit Namen versehen als Platzkarte an Weihnachten?

Meeres-Engel

Engel aus Muscheln & Co.
Engel aus Muscheln & Co.

Wahrhaft dem Meer entsprungen sind diese Engel aus Muscheln, Treibholz und Federn. Habt ihr noch Strandfunde vom letzten Urlaub? Dann einfach mal munter drauf los puzzeln! Evtl. mit Holzperlen ergänzen.

Einige Muscheln erinnern schon beim Sammeln an Engel, etwa die Engelsflügel, wie die amerikanische Bohrmuschel auch genannt wird. Diese ist leider sehr zerbrechlich. Man findet sie daher eher an unberührten Strandflächen. Ich wurde im Kniepsand auf Amrum fündig.

Die zerbrechlichen Muscheln habe ich mit lufttrocknender Modelliermasse gefüllt (diese vorher schön weich kneten!) und die Flügel damit zum Teil auch gleich verbunden. Teilweise kann man die Muscheln bohren und zum Engel zusammenfügen. Stabiler wird’s mit Heißkleber.

Initial-Engel als Geschenkanhänger

Ausgestochene Anhänger aus Modelliermasse
Ausgestochene Anhänger aus Modelliermasse

Backt ihr gerne Plätzchen? Dann habt ihr sicherlich auch eine Engel-Ausstechform. Ich habe hier einen größeren Ausstecher für Lebkuchen verwendet – aber nicht für Teig, sondern für weiße, lufttrocknende Modelliermasse. Mit Buchstaben-Ausstechern kann man daraus dann ein Initial ausstanzen. Besonders schön ist das mit symmetrischen Buchstaben. Hier wirkt der Engel von beiden Seiten hübsch!

Ich habe die Modelliermasse dünn ausgerollt – auf Backpapier, das ich zusätzlich mit einem auseinandergeschnittenen Kartoffel-Nylonsack belegt habe. Dieses Netz drückt sich dann in die Modelliermasse ein und sorgt auch auf der Rückseite für eine interessante Struktur. Erst den Engel ausstechen und die übrige Modelliermasse rundum entfernen, dann den Buchstaben ausstechen. Nun könnt ihr die Vorderseite des Engels weiter strukturieren. Ich habe dazu einen Stern-Ausstecher mehrfach leicht eingedrückt. Oben mit einer Nadel ein Loch zum Aufhängen einstechen!

Gut trocknen lassen. Das dauert bei Raumtemperatur gut eine Woche. Also nicht zu spät damit beginnen, wenn ihr den Engel an Weihnachten verschenken wollt!

Mit dünn angerührter Wasserfarbe über den Engel pinseln. Die Farbe verfängt sich in den eingestanzten Vertiefungen. Die Oberfläche könnt ihr mit einem feuchten Papiertuch gleich wieder weiß wischen. Ist die Farbe trocken, kann der Engel mit einem Faden an den Baum gehängt werden oder als Geschenkanhänger zum Einsatz kommen.

Engelswiege

Engelswiege in einer Walnusshälfte
Engelswiege in einer Walnusshälfte

Alles Große beginnt mal ganz klein! Die Wiege des kleinen Engelchen besteht aus einer Walnusshälfte, die ich seitlich mit einem dünnen Holzbohrer durchbohrt habe. Hier kann man einen Faden einknoten, um die Wiege später aufzuhängen. Ein Stück weißer Pfeifenputzer bildet sie Arme, als Hände werden kleine Holzperlen aufgesteckt. Der Rumpf besteht aus einem weiteren Stück Pfeifenputzer, eine größere Holzperle wird als Kopf darauf gesteckt. Der bekommt ein Käppchen aus weißem Filz. Als Flügelchen zwei kleine weiße Filzherzen an den Rumpf kleben und das Ganze in der Walnusshälfte fixieren. Nun bekommt das Engelchen noch eine Sterndecke aus Filz. Ich habe noch ein goldenes Schleifchen (von einer Pralinenschachtel) aufgeklebt.

Der erwachsene Engel hat einen Körper aus einer Glocke (gibt’s im Hobbyfachhandel, aber auch viele Schokoladennikoläuse haben eine, die man verwenden kann!), durch die ein Pfeifenputzer-Stück für die Arme gesteckt werden kann. Der Kragen darüber besteht aus einem bis zur Mitte eingeschnittenen weißen Filzstern und bekam bei mir eine Schleifchenzier. Die Flügel werden aus einem Stück goldfarbenen Geschenkbands in der Mitte gerafft und dann an die Glocke gebunden. Den Faden dann durch eine Holzperle als Kopf führen und diesen mit einem kleinen Filzstern bedecken. Augen und Mund mit Filzstiften markieren.

Halloween-Windlichter

Halloween-Windlichter
Halloween-Windlichter mit Serviettentechnik

Serviettentechnik ganz einfach: Hier habe ich die obere Lage einer Halloween-Serviette rund um ein Schraubdeckelglas geklebt. Dass sie nicht überall ganz plan aufliegt, verleiht dem scherenschnittähnlichen Motiv der Serviette einen besonders geisterhaften Reiz.

Das Glas muss dazu sauber und trocken sein. Lösen sich die Etiketten nicht schon in warmem Wasser, funktioniert es fast immer in der Spülmaschine. Nach dem Spülgang unten das Papieretikett herausfischen und auch den Haarfilter der Spülmaschine abbürsten. Sonst verstopfen die Klebereste diesen für die nächsten Spülgänge. Manchmal bleiben trotzdem noch Reste auf dem Glas. Mit dem Stahl-Topfkratzer gehen sie weg. Da das Glas hier beklebt wird, machen feine Kratzer nichts!

Glas rundum mit Serviettenlack einstreichen. Die obere Lage der Serviette mit der Rückseite nach oben auf eine Folie legen und das Glas vorsichtig darüber rollen. Die Serviette bleibt haften. Oben um den Glashals andrücken, anschließend kann man die überstehenden Serviettenteile abschneiden. Serviette auch von außen mit Serviettenlack bepinseln und trocknen lassen. Den Schraubdeckelrand habe ich mit Papierklebeband kaschiert.

Erleuchten kann man die Gläser mit echten Kerzen, LED-Kerzen (manche lassen sich durch Rütteln ein- und ausschalten, müssen also gar nicht aus dem Glas genommen werden) oder auch Mini-Lichterketten. Eine solche steckt bei mir im hinteren Glas.